Villach

Villach ist seit dem Mittelalter eine Handelsstadt, gelegen an der wichtigen Handels-Route zwischen Venedig und Salzburg und den großen deutschen Städten. Warum wurde diese pulsierende Handels-Stadt nicht die Landeshauptstadt von Kärnten? Diese Fragen werden bei der Führung natürlich sofort beantwortet und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Stadt, die auch über Jahrhunderte südlich der Drau zum Bistum Aquileia gehörte.

Obwohl die Stadt nach dem 2. Weltkrieg, die am 2.meist zerstörte Stadt in Österreich war, punktet diese Stadt mit ihrer Herzlichkeit, ihrer Gastfreundlichkeit, ihrer Nähe zur Grenze nach Italien und Slowenien und mit starkem südlichen Einfluss.

Große prächtige, ehemalige Hotelanlagen, die Stadtpfarrkirche St. Jakob, die prächtige Villenallee, mit den vielen denkmalgeschützten Bürgerhäusern, der Hauptplatz und noch erhaltene Innenhöfe zählen zu den Attraktionen der Stadt, die sich in den letzten Jahren, aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung großer Leitbetriebe zu einem Sehnsuchtsort von deutschen Auswanderern entwickelt hat.

Seit 10 Jahren habe ich für diese Stadt zahlreiche Themenführungen konzipiert, die ich natürlich in meine Erzählungen einfließen lasse. Besuchen Sie Villach im Sommer, an Tagen, wo man vielleicht nicht an den Seen Sonnenbaden kann. Dann erleben Sie eine pulsierende Stadt, aufgeschmückt und aufgeputzt, feiernd, Sommerfeeling pur, Wohnzimmer-Wohlfühl-Atmosphäre am Hauptplatz. Quirlige Lokale, nette Geschäfte, oft italienische Mode – an solchen Tagen und Abenden glauben Gäste, sie sind in einer südlichen Metropole.

Humorvolle Anekdoten aus Fasching und Kirchtag sowie die eine oder andere Sittengeschichte machen eine Altstadtführung in Villach zu einem interessanten Erlebnis – für Gäste und Einheimische in gleichen Maßen interessant.

Auch wenn Originalschauplätze im Rahmen der Stadtführung nicht begehbar oder durch bauliche Veränderungen bzw. durch die Bombardierung während des 2. Weltkrieges nicht mehr zu besichtigen sind, soll die Lebensgeschichte starker Frauen erlebbar gemacht werden.
Wir besuchen die Villacher Frauengalerie im Foyer des Rathauses, bestehend aus 25 Tafeln, all jener Frauen, die jeweils die Ersten in Ihrer Profession waren. Kennen Sie die Bedeutung der „Versammelten Jungfrauen“ für die Bildungsgeschichte unserer Stadt? Oder das Engagement der ersten politischen Frauen in Villach? Der spannende Themenweg spannt sich von edlen Spenderinnen, bürgerlichen Frauenvereinen, erfolgreichen Unternehmerinnen und der Etablierung von Frauen als Künstlerinnen. Natürlich läuten wir auch bei der Hebammenglocke und gedenken der Weiblichen Opfer beim Denkmal der Namen.

Die Villacher Bürger haben schon sehr früh „Fremde“ und Pilger in ihren Häusern beherbergt. Wir besuchen legendäre Altstadthotels und erfahren kleine schlüpfrige Details, die das Sittenleben und die bürgerliche (Schein)-Moral behandeln. Die ein oder andere pikante Anekdote wurde ausgeplaudert, selbstverständlich äußerst diskret, manche Gäste waren nur inkognito in Villach. Vom Ausnahmezustand Fasching und Kirchtag, den Schlafgewohnheiten der unterschiedlichen sozialen Schichten, von Prostitution und Badestuben und dem „Kärntner Kindle“, einem Massenphänomen des 19.Jh., spannt sich der Bogen dieser spannenden Zeitreise durch die Sittengeschichte der Draustadt.